Die Theorie ist das Wissen, die Praxis das Können. Stets aber soll das Wissen dem Handeln vorausgehen. (Alois Podhajsky)
Liebe Pferdefreunde! Die sogenannte "Klassische Reitkunst" erlebt gerade heute eine beispiellose Renaissance. Wer aber sind diese "Klassiker"?
Es gibt nicht eine "Klassische Reitkunst", es gibt nur die Entwicklungsgeschichte der Reiterei, geboren aus den Nutzungen des Pferdes durch den Menschen, ihre Meister aus allen Epochen sowie deren verschiedene "Schulen".
Die eigentliche Zeit, in der Reiten als Kunst betrachtet wurde, aus der uns die Idee und der Begriff der "Reitkunst" überliefert sind, ist das Barock. "Meister der Reitkunst" hat es zu allen Zeiten gegeben von Xenophon von Athen bis zu Waldemar Seunig, Nuno Oliveira und Kurt Albrecht. Sie haben über die Jahrhunderte die Reiterei geprägt. Ihre Prinzipien sind aufgegangen in den verschiedenen Reitweisen der Welt. Manches jedoch, was die Alten Meister schon wussten, scheint heute verloren. Die Klassische Ausbildung des Reitpferdes ist zu Lasten des Pferdes und seiner Reiter vielerorts einer vom Kommerz geprägten, modernen "Schnelldressur" gewichen.
Kein Pferd ist wie das andere. Ein jedes verlangt ein individuelles, angepasstes Training, abhängig von Rasse, Körperbau und Nutzung. Eine solche Ausbildung braucht Zeit, Geduld und individuelle Rezepte. Das wusste schon Manoel Carlos De Andrade um 1790 (Luz da Liberal - Die Edle Kunst des Reitens)! Die Schriften dieser Meister und ihrer Schüler sind heute wieder erhältlich in der Documenta Hippologica. Sie sind hippologische Standardwerke und ihre Inhalte sind heute so aktuell wie damals.
Sportlich Ambitionierte werden ebenso fündig wie solche Reiter und Pferdefreunde, die nur ihre Freizeit entspannt mit dem Partner Pferd in der Natur verbringen möchten. Die Beschäftigung mit dem Pferd soll vielseitig, abwechslungsreich, sicher und für Mensch und Pferd gesundheitsförderlich sein.
In diesem Sinne:
"Reiten Sie Ihr Pferd glücklich!" (Nuno Oliveira)
|